Eiche
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Literarisch - botanische Beschreibung
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Traditionelles Heilwissen
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Mythen und Kulte
Für Schöpfertum, Weisheit und Gerechtigkeit sorgen
Der König der Bäume strahlt gebieterische Macht und selbstbewusste Präsenz aus. In seinem Schatten wird sofort deutlich, wie klar und unzweideutig er sich allein durch seine Gestalt ausdrückt. Er ist der kraftvollste Baum Europas, was sich in robur, das heißt kräftig, ausdrückt. Gerade die Stiel-Eiche ist raumgreifend, dominant und prägt durch ihre eindrucksvolle Erscheinung die Landschaft. Sie
scheint nicht nur in den sie umgebenden Raum hineinzuwachsen – nein, sie erobert ihn, nimmt ihn in Besitz, bestimmt ihn, ja mehr noch: Der Raum scheint durch den willensstarken Wuchs des Baumes erst erschaffen zu werden, so als könne
ohne diesen König nichts sein. Dabei streckt sich kein geradliniger Stamm bis
in den Wipfel. Er teilt sich bald und sehr starke, waagerechte und weit ausladende Äste bilden eine unregelmäßige, majestätische Krone. Was aussieht wie eine statische Unmöglichkeit, verstärkt den raumschaffenden Charakter noch erheblich. In jungen Jahren ist die Borke glatt und von glänzendem Grau, später wird sie von tiefen Rissen durchfurcht. Fingerdicke Platten schützen den Stamm wie eine
wehrhafte Burg. Es ist unmöglich in diese Borke seinen Namen zu ritzen und kein naturverbundener Mensch käme auf diesen respektlosen Gedanken....
Die Welt der Gerbstoffe nutzen
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Rinde, Blätter, Eicheln – alles an der Eiche steckt voller Gerbstoffe und damit voller Heilkräfte. Die Gerbstoffe hemmen Entzündungen, schützen und erhalten Haut und Schleimhaut. Seit alten Zeiten gilt der Baum als Schutzfrau der Haut. Die Rinde
enthält bis zu 20 % so genannter Katechingerbstoffe sowie Tannine, darüber hinaus auch Flavonoide wie Quercetin, Triterpene und Gallussäuren. Ihre Gerbstoffe helfen zuverlässig bei akutem Durchfall. Auch wenn Pilze wie zum Beispiel Candida
sich im Darm angesiedelt haben und einen normalen Stoffwechsel behindern, vertreibt ihre....
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Ein Orakelbaum und seine Gottheiten
Imposante Bäume fordern imposante Götter, so könnte man vermuten. In Griechenland kennen wir die Eiche als Baum des Göttervaters Zeus, der
bei den Römern zu Jupiter wurde. Bei den Nordvölkern war sie dem Gott Thor geweiht, den unsere südgermanischen Vorfahren Donar nannten. Unter
den Planeten ist ihr Jupiter und bei den Wochentagen der Donnerstag zugeordnet. Dem Namen dieses fünften Wochentages zufolge haben wir es mit
Blitz- und Donnergöttern zu tun, die sich grollend und gleißend bemerkbar machen.
Thor/Donar war als Sohn der Göttin Jörd, was Erde bedeutet, in seiner Position wesentlich gefestigter als sein griechisches Pendant Zeus, von dem....
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